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Zwei Jubiläen am Zentrum für Palliativmedizin in den Kreiskliniken Reutlingen

Reutlingen I 11.10.2024Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr am Zentrum für Palliativmedizin der Kreiskliniken: die interdisziplinäre Palliativstation mit 8 Betten besteht seit 10 Jahren, die onkologische Brückenpflege seit 20 Jahren.

Mehr als 2300 unheilbar erkrankte Menschen wurden in dieser Zeit von einem hochqualifizierten Team aus Ärzten, Pflegenden, Therapeuten und Ehrenamtlichen auf der Station behandelt. Ziel ist stets die schweren Symptome wie Schmerzen, Atemnot, Erbrechen zu lindern und den Menschen wieder die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Bedürfnissen nachzugehen. „Für dieses Ziel können wir zudem bei Bedarf Experten aller Fachbereiche und die Therapiemöglichkeiten der gesamten Kreiskliniken hinzuholen“ sagen Frau Birnbreier und Dr. Trauschke, die die Station ärztlich leiten.

So bedeutet „palliativ“ eben nicht, passiv den Krankheitsverlauf zu begleiten, sondern aktiv Erleichterung für die körperlichen und seelischen Symptome zu bringen. „Während der durchschnittlich ca. 10 Tage Verweildauer der erkrankten Menschen auf Station stehen nicht nur die medizinischen Herausforderungen im Fokus, sondern wir kümmern uns auch um die psychosozialen und spirituellen Bedürfnisse der unheilbar Erkrankten“ berichtet Frau Birnbreier. Und doch ist die Palliativstation kein Hospiz, in dem man bis zu seinem Lebensende wohnen kann. „Menschen in diesen Lebenslagen benötigen deshalb häufig auch auf die Zukunft gerichtete intensive Beratung für Fragen zur weiteren medizinischen und pflegerischen Versorgung“ betont Frau Ertle, Leiterin der Brückenpflege. Ein enger Austausch mit den Angehörigen der Patienten ist dabei selbstverständlich. „Es geht uns nicht nur darum, den Patienten zu helfen, sondern auch ihre Familien und Freunde in dieser schwierigen Zeit zu begleiten“, ergänzt Frau Palma als stellvertretende pflegerische Teamleitung.

„In unserem Landkreis haben wir zudem die außergewöhnlich gute Situation, dass wir ein Netzwerk von Haus- und Fachärzten, ambulanten Pflege- und Hospizdiensten, der Brückenpflege und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) sowie gleich zwei Hospizen haben, mit denen wir in regelmäßigem Austausch stehen. Das erleichtert es ungemein, auf die Bedürfnisse von Menschen, die zu uns auf Station kommen, zu reagieren und ihnen eine nachhaltige Besserung ihrer Situation für die Zeit nach dem Krankenhaus zu bieten“, berichtet Dr. Trauschke, ärztlicher Leiter der Station. Für so manche unheilbar erkrankte Menschen stellt die Palliativstation deshalb eine Art Drehscheibe dar, die ihnen hilft, neue Ziele für die verbleibende Lebenszeit zu setzen.

Die Unterstützer

Mit Spenden und Veranstaltungen wurde immer wieder Unterstützung geleistet, um den Aufenthalt für die Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten. „Wir sind sehr dankbar für diese Hilfe“, betont Frau Palma, stellvertretende pflegerische Stationsleitung. Die Palliativstation wird in besonderer Weise von der Erika-Seeger-Stiftung unterstützt, die z. B. schon vor Jahren angesichts des Klimawandels vorausschauend den Einbau von Klimaanlagen in den Patientenzimmern ermöglichte.

Fachlich ist die Palliativstation und der ihr angegliederte palliativmedizinische Konsiliardienst innerhalb des Klinikums gut eingebunden und arbeitet mit allen Fachrichtungen eng zusammen, zugleich ist sie mit den ambulanten Versorgern gut vernetzt. „Auch unsere Ehrenamtlichen sind eine Stütze, die Geschenke an Zeit und Zuhören ermöglichen“ lobt Julia Ertle.

Die Feier am 19.10.2024

Anlässlich der Jubiläumsfeier wird es am 19.10.2024 zwischen 10 und 15 Uhr im Haupteingangsbereich der Kreiskliniken in Reutlingen einen großen Ausstellerbereich zur Palliativversorgung im Landkreis geben. Mit dabei sind unter anderem Hospize, ambulante Hospizdienste, Wunschfahrten-Anbieter und wichtige Therapieanbieter für die Palliativversorgung. Für Interessierte an der Palliativstation werden zwischen 11 und 14 Uhr geführte Besuchergruppen angeboten, zudem besteht die Möglichkeit, am Stand im Haupteingangsbereich mit den Fachkräften ins Gespräch zu kommen.

Abends um 18 Uhr wird es dann in der Kreuzkirche ein Gospelkonzert mit Unterstützung durch die Erika-Seeger-Stiftung und der Kreiskliniken anlässlich des Jubiläums geben. Auch hierzu sind interessierte Besucher herzlich eingeladen, um in angenehmer Runde den guten Zweck zu feiern und den Abend ausklingen zu lassen.

 

Bildnachweis: Kreiskliniken Reutlingen