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Urologische Klinik

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Hodenkrebs

Hintergrundwissen

Entstehung

Der Hodenkrebs ist eine bösartige Geschwulst (Tumor) im Hoden, die potentiell über den Blut oder Lymphweg Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Organen oder Organsystemen bilden kann.

Häufigkeit

Hodenkrebs ist die häufigste bösartige Krebserkrankung junger Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Es erkranken in Deutschland jährlich ca. 9/100.000 Männern an einem bösartigen Hodentumor.

Risikofaktor

Ein erhöhtes Risiko haben Patienten mit Hodenhochstand (wenn der Hoden nach der Geburt nicht im Hodensack liegt oder lag).

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlungsmöglichkeiten sind exzellent und die Chance auf eine definitive Heilung auch bei fortgeschrittenem Stadium beträgt über 98%.

Verdächtig auf einen Tumor ist jede schmerzlose tastbare Vergrößerung; selten Schmerzen. Wenn bei der Selbstuntersuchung eine Vergrößerung im Bereich des Hodens tastbar ist, sollte man sich zügig bei einem Urologen zur weiteren Untersuchung vorstellen.

Diagnostik

Zur dort durchgeführten Diagnostik gehört die Ultraschalluntersuchung des Hodens. Mit dieser Untersuchungsmethode kann man einen Hodentumor relativ sicher erkennen.

Außerdem sollten die so genannten Tumormarker (Alpha-Fetoprotein, beta-HCG) im Blut bestimmt werden, welche bei manchen bösartigen Hodentumoren erhöht sein können.

Betroffenen Hoden freilegen oder entfernen

Bei Verdacht auf einen Hodentumor muss als erstes der betroffene Hoden operativ über einen Leistenschnitt freigelegt oder entfernt werden (inguinale Semikastration). Ist der Befund während der Operation nicht eindeutig, wird die sofortige mikroskopische Beurteilung während der Operation (Schnellschnittuntersuchung) durchgeführt, um zu klären, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt. Im Falle eines bösartigen Tumors muss der betroffene Hoden mit dem zugehörigen Samenstrang und Blutgefäßen komplett entfernt werden.

Diese Operation wird in unserer Klinik in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Der stationäre Aufenhalt beträgt zirka 3 bis 4 Tage. Damit nach der Operation kein Leistenbruch entsteht, sollte für 4 Wochen keine sportliche Aktivität erfolgen.

Prüfen auf Metastasen

Nach der primären Entfernung des Hodens wird in der Regel eine Computertomografie des Bauchraumes und der Lunge durchgeführt, um zu sehen, ob Metastasen vorhanden sind.

Je nach histologischem (feingewebliche Untersuchung des Tumors) Befund, Bildgebung und Tumormarker wird eine stadiengerechte, den aktuellen Leitlinien entsprechende Therapie durchgeführt, die in der interdisziplinären Tumorkonferenz festgelegt wird.

Unser Angebot

Wir bieten bei uns sämtliche Therapieoptionen an. Dazu zählen:

Stationäre wie ambulante Chemotherapie
Minimalinvasive (laparoskopisch) Lymphknotenentfernung im hinteren Bauchraum (Retroperitoneale Lymphadenektomie)
Die Bestrahlung wird in enger Kooperation mit der Strahlentherapie in Tübingen durchgeführt

Kinderwunsch und Sexualität

Die Entfernung eines Hodens hat weder Auswirkungen auf die Sexualität, die Potenz noch auf die Zeugungsfähigkeit. Chemotherapie und auch die Bestrahlung können allerdings die Samenreifung vorübergehend oder dauerhaft beeinträchtigen. In der Regel kann sich die Samenreifung wieder erholen und die Zeugungsfähigkeit bleibt erhalten.

Wir raten trotzdem jungen, betroffenen Männern mit Kinderwunsch, vor einer Chemo oder Strahlentherapie Samenflüssigkeit in einer Samenbank zu deponieren, wo das Sperma tiefgefroren (kryokonserviert) gelagert und später bei konkretem Kinderwunsch wieder aufgetaut und für eine künstliche Befruchtung genutzt werden kann. Meist werden von den gesetzlichen Krankenkassen die anfallenden Kosten hierfür nicht übernommen und müssen vom Patienten selbst getragen werden.

Weitere Informationen finden sie auf den Internetseiten der Kinderwunschpraxis Dres. Göhring
in Tübingen.

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