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Medizinische Klinik II

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Herzkatheter

Diagnostik (Herzkranzgefäße, Herzklappen, Herzmuskelerkrankungen) und Koronarinterventionen

Das Herzkatheterlabor, das durch den Leitenden Oberarzt Dr. Frank Wisbar betreut wird, bildet zusammen mit der Intensivstation einen Schwerpunkt der Medizinischen Klinik II. Die in örtlicher Betäubung durchführbare Herzkatheteruntersuchung ist unverändert die genaueste Methode zur Diagnostik der koronaren Herzkrankheit. Die Untersuchungen werden in unserer Klinik sowohl über den Zugang über ein Leistengefäß, als auch über das Gefäß am Handgelenk durchgeführt. Sie dienen der Darstellung von Veränderungen der Herzkranzgefäße, insbesondere von höhergradigen Verengungen oder Verschlüssen dieser Gefäße und bilden die Entscheidungsgrundlage für die weitere Therapie.

Zur Vervollständigung der Diagnostik werden in entsprechenden Fällen zusätzliche Methoden wie die intrakoronare Druckdrahtmessung (FFR) oder der intravaskuläre Ultraschall (IVUS) eingesetzt, um ein umfassendes Bild über die Behandlungsbedürftigkeit und optimale Behandlungsform in den Fällen zu gewährleisten, in denen die alleinige Koronarangiographie zur Beurteilung des Gefäßbefundes nicht ausreicht.

Medikamentöse, interventionelle (Ballonkatheter, Stents) und operative (Bypass) Behandlungsverfahren stehen hier grundsätzlich zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit zur Wahl. Die Aufdehnung verengter Herzkranzgefäße bzw. deren Wiedereröffnung ist heute das wichtigste Therapieprinzip. Die Implantation von Gefäßstützen (Stents) gehört dabei zur Routine, und hierbei werden weit überwiegend Medikamente-freisetzende Stents verwendet, je nach Indikation kommen aber auch Medikamente-beschichtete Ballonkatheter zum Einsatz. Dadurch kann eine früher oftmals notwendige Bypass-Operation in vielen Fällen umgangen werden.

Vervollständigt werden die zum Einsatz gebrachten Methoden durch spezielle Drähte, Ballon- und Microkathetersysteme zur Wiedereröffnung chronisch verschlossener Gefäße (CTO).

Im Falle von ausgeprägten Verkalkungen von Herzkranzgefäßen mit relevanten Engstellen kommt die Rotablation zum Einsatz. Hierbei werden harte, verkalkte Stenosen, die mit einer alleinigen Ballondilatation nur unzureichend oder gar nicht behandelbar sind, durch den Einsatz eines rotierenden Micro-Bohrkopfes vorbereitend behandelt, so dass anschließend erfolgreich ein Stent oder ein Ballonkatheter eingesetzt werden kann.

Aber auch die Diagnostik von Veränderungen der Herzklappen wird mittels Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Für Patienten, bei denen sich aufgrund des Gesamtbildes aller kardiologischen Untersuchungsmethoden die Notwendigkeit einer Herzklappenoperation ergibt, stellt die Herzkatheteruntersuchung eine unumgängliche Voruntersuchung vor der eigentlichen Operation dar. Durch die hohe Untersuchungszahl und einem Team erfahrener Spezialisten kann ein gleichmäßig hohes Qualitätsniveau aufrecht erhalten werden.

Akuttherapie des Herzinfarktes

Ein Schwerpunkt der Arbeit im Herzkatheterlabor ist die Versorgung von Patienten mit akutem oder drohendem Herzinfarkt. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, die die notärztliche Versorgung im Landkreis Reutlingen organisiert und den Rettungsdiensten gegeben.

Bei Verdacht auf Herzinfarkt oder gesichertem Infarkt ist rund um die Uhr eine rasche Behandlung erforderlich, um die Herzmuskelschädigung zu begrenzen. Über ein Notfall-Telefon kann der Notarzt oder die Rettungsleitstelle das Herzkatheterteam frühzeitig informieren und alarmieren, so dass keine wertvolle Zeit verloren geht.

Bei drohendem oder eingetretenem Herzversagen trotz medikamentöser und gegebenenfalls Katheter-interventioneller Therapie besteht zudem die Möglichkeit Katheter-basierte Kreislauf-Unterstützungssysteme (Impella®) zur zusätzlichen Kreislaufstabilisierung einzusetzen. Im Einzelfall kann das System auch zur Durchführung risikoreicher Eingriffe an den Herzkranzgefäßen eingesetzt werden, insbesondere bei Patienten die aufgrund Ihrer Mehrfacherkrankungen einer Bypass-Operation nicht zugeführt werden können.

Elektrophysiologische Diagnostik

Die elektrophysiologische Untersuchung dient der genauen Abklärung von Herzrhythmusstörungen mittels Herzkatheter. Hierfür werden Elektrodenkatheter in örtlicher Betäubung über die Leistenvene zum Herzen vorgeführt und an verschiedenen Stellen der rechten Vorkammer und rechten Hauptkammer platziert.

Durch intrakardiale Messungen und Stimulation können Rhythmusstörungen genau lokalisiert und klassifiziert werden. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um sogenannte tachykarde Herzrhythmusstörungen, bei denen die Herzfrequenz anormal schnell ist. Darüber hinaus ist durch diese Untersuchung vor evtl. Herzschrittmacher- und insbesondere Defibrillatortherapie ein zusätzliches Entscheidungskriterium gegeben. Für spezielle Formen von Herzrhythmusstörungen steht die Ablationsbehandlung (Verödung von krankem Herzmuskelgewebe) zur Verfügung.

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