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Krebszentrum Reutlingen

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Nierenzellkarzinom

Allgemeines

Es gibt gutartige und bösartige Tumoren der Niere. Das Nierenzellkarzinom ist mit ca. 4 % aller malignen Tumoren ein eher seltener Krebs, es stellt aber nach dem Prostata-, und Harnblasenkrebs die dritthäufigste urologische Krebsform dar.

Jährlich erkranken ca. 11000 Menschen an einem Nierenzellkarzinom, Tendenz steigend. Männer sind 1,6 mal häufiger betroffen als Frauen. Häufigstes Auftreten ist das Alter um 60 Jahre. 40 % der Nierenzellkarzinome werden zufällig meist im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung entdeckt.
40 % der Erkrankten versterben am Nierenzellkarzinom.

 Dr. Hartmut Schwaibold

Chefarzt der Urologischen Klinik
Facharzt für Urologie
Zusatzbezeichnungen: Medikamentöse Tumortherapie, Andrologie

BÄK Südwürttemberg
KV Südwürttemberg

Telefon: 07121 / 200-3610

Fax: 07121 / 200-3572
urologie@klin-rt.de

 

Arten von Nierentumoren

Gutartig (benigne)

  • Nierenzysten: die Entstehung ist unklar. Es sind flüssigkeitsgefüllte gutartige Raumforderungen, die normalerweise keinen Krankheitswert haben.
  • Nierenadenome: sind gutartige Tumoren der Niere, meist nicht größer als 1-2 cm, die jedoch bildgebend nur schwer von bösartigen Tumoren der Niere zu unterscheiden sind.
  • Angiomyolipome: gutartige Tumoren der Niere, die ein typisches Aussehen in der Sonographie und Computertomographie zeigen. Ab einer Größe von 5 cm ist die operative Entfernung nahezulegen, da die sehr gefäßreichen Tumoren dann leicht zu spontanen Nierenblutungen neigen.

Bösartig (maligne)

  • Nierenzellkarzinom: die häufigsten bösartigen Tumore der Niere. Es gibt verschiedene histologische Typen. Mit 95 % ist das klarzellige Nierenzellkarzinom am häufigsten. Die Untersuchungen zur Wirkung einer medikamentösen Therapie bei metastasiertem Nierenzellkarzinom erfolgten an Patienten mit klarzelligem Nierenzellkarzinom.
  • Nierenbeckentumore: bösartige Tumore, die von der Schleimhaut des Nierenbeckens ausgehen. Da die Schleimhaut des Nierenbeckens die gleiche ist wie im Harnleiter und der Harnblase werden sie anders behandelt wie Nierenzellkarzinome. Die Therapie ist die Entfernung der betroffenen Niere mit Harnleiter und Ausschluss eines Harnblasenkarzinoms mittels Blasenspiegelung.
  • Wilms-Tumor: bösartiger Nierentumor des Kindesalters (1 bis 4 Jahre), ausgehend von den embryonalen Zellen der Niere. Die Therapie beinhaltet Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie einzeln oder in Kombination je nach vorliegendem Stadium.
  • Sarkome der Niere: hochaggressive bösartige Tumoren der Niere, die vom Stützgewebe der Niere ausgehen. Die einzige Therapie ist vollständige operative Entfernung, wobei ein Wiederauftreten dieser Tumoren sehr häufig ist.
  • Metastasen: es gibt viele Tumoren, die Absiedelungen in die Niere machen. Am häufigsten sind dies Leukämien und Bronchialkarzinome. Prinzipiell kann jeder Tumor in die Niere metastasieren.

Diagnose

Der Verdacht auf einen Nierenkrebs wird durch Ultraschall, ggf. mit Unterstützung von Kontrastmittel, Computertomographie oder Kernspintomographie gestellt. In besonderen Fällen ist eine sonographisch oder radiologisch gesteuerte Biopsie aus dem Nierentumor erforderlich.

Weder im Urin noch im Blut gibt es Marker für ein Nierenzellkarzinom. Blutveränderungen treten erst in fortgeschrittenen Stadien des Nierenzellkarzinoms auf, sodass hier meist keine Heilung mehr möglich ist.

Zur Ausbreitungsdiagnostik wird üblicherweise eine Röntgenuntersuchung der Lunge oder eine CT der Lunge erfolgen, in speziellen Fällen sind ein Ganzkörperknochenszintigramm, eine nuklearmedizinische Untersuchung der Knochen, oder eine Computertomographie des Gehirns erforderlich.

Therapie

Die einzige heilende Therapie ist die operative Entfernung des Nierenzellkarzinoms. Diese kann bei kleinen Tumoren bis 7 cm unter Erhalt der Niere erfolgen, bei größeren Tumoren ist die Niere üblicherweise zu entfernen. Die Operation wird heute normalerweise laparoskopisch, d. h. mittels Knopflochchirurgie durchgeführt. In unserem Hause ist dies roboterassistiert (da Vinci®) möglich. Nur in ausgewählten Fällen ist eine offene Operation notwendig.

Liegen einzelne Metastasen vor, die chirurgisch entfernt werden können, sollten diese operativ entfernt werden. Damit kann die Lebenserwartung deutlich verbessert werden.
Eine heilende Therapie im metastasierten Stadium gibt es nicht.

Neben der chirugischen Entfernung der Metastasen steht zwischenzeitlich eine große Zahl von Medikamenten zur Verfügung, die zielgerichtet auf Tumorgefäße oder Tumorenzyme wirken. Damit ist ein Aufhalten der Krebserkrankung in ca. 70 % für einige Monate möglich. Durch Wechsel unter den Medikamenten sind langjährige Verläufe bekannt trotz metastasiertem Tumorleiden.

Nachsorge

Die Tumornachsorge ist wichtig, um frühzeitig ein Wiederauftreten der Erkrankung zu erkennen. Damit ist eine vollständige Entfernung des Tumors möglich. Die Nachsorgeintervalle und Untersuchungen sind abhängig von der Tumorart des Nierenzellkarzinoms, Ausdehnung des Tumors bei Erstdiagnose und Therapieform. Sie muss jeweils individuell risikoadaptiert durchgeführt werden.

Wir bieten Ihnen

Die Betreuung der Patienten mit Nierentumoren erfolgt in der Urologischen Klinik Reutlingen.
Dort bieten wir Ihnen folgende Leistungen:

Diagnostik:

  • Sonographie der Abdominalorgane
  • Computertomographie
  • Kernspintomographie
  • Skelettszintigraphie

Therapie:

  • Laparoskopische (daVinci® unterstützte) oder offene Nierentumorentfernung und Erhalt der Niere
  • Laparoskopische oder offene Nierenentfernung
  • Metastasenchirurgie (in den verschiedenen betreffenden Abteilungen)
  • moderne zielgerichtete medikamentöse Therapie
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